Rudolf Post
Lehrveranstaltungen an der Universität Freiburg 1998-2009
weiterführende linguistische Proseminare

Sommersemester 2009
Mundart und regionale Sprachkultur in Südwestdeutschland
Das angebotene Proseminar will - mit besonderem Blick auf die Verhältnisse im deutschen Südwesten - einerseits einen Überblick zum Stand und den Methoden der Dialektforschung bieten, andererseits soll die Stellung und Verwendung der Mundart im gesellschaftlichen Kontext behandelt werden. Im ersten Themenbereich werden Methoden, Projekte und Ergebnisse südwestdeutscher Dialektologie erarbeitet, vertieft durch praktische Übungen zu Methoden dialektologischer Feldforschung. Im zweiten Teil sind u.a. Themen zur Mundartverwendung, zur Mundartliteratur (Formen, Themen, Autor(inn)en, Intentionen) und zur Mundartpflege (Sprachgesellschaften, Förderung usw.) zu erörtern. Die Lernziele des Seminars sollen in Kurzreferaten der Teilnehmer erreicht und in einer Abschlussklausur überprüft werden. Eine eintägige Exkursion ist Bestandteil des Seminars. Die Themenvergabe erfolgt in der ersten Sitzung.
Literatur: Hermann Niebaum/Jürgen Macha: Einführung in die Dialektologie des Deutschen. Tübingen, 2. Aufl. 2006. - Gerhard W. Baur (Hg.): Alemannisch-schwäbische Mundartliteratur nach 1945. Formen - Entwicklungen - Tendenzen - diesseits und jenseits des Rheins. Bühl/Baden 1989.

Bemerkung: Proseminar aus dem Bereich Bereich Sprachliche Variation; 6 ECTS.
Leistungsnachweis: Regelmäßige Teilnahme und Mitarbeit in den Sitzungen, Übernahme eines Referates, Exkursionsteilnahme, Abschlussklausur.

Wintersemester 2008/09
Namen in linguistischer Sicht
Namen spielen in der Sprach- und Zeichentheorie eine besondere Rolle. Wie die übrigen Lexeme haben sie eine Ausdrucks- und Inhaltsseite und sind damit in die Sprachgeschichte, Grammatik und Semantik von Einzelsprachen eingebunden. Andererseits jedoch unterscheiden sie sich vom Wort in vielen linguistischen Bereichen. Die Namenkunde (Omomastik) unterzieht mit den verschiedensten Forschungsansätzen und Methoden die Namen einer wissenschaftlichen Betrachtung. Ansätze dazu sollen in diesem einführenden Seminar in folgenden Themenbereichen nachvollzogen werden: - 1.) Namentheorie; Klassifikation der Namen; Namengrammatik (Phonologie, Orthographie, Morphologie, Textgrammatik und Textsemantik der Eigennamen u. a.); Namensemantik, -pragmatik, -stilistik. - 2.) Historische Entwicklung der Namen; Namen und Geschichte; Namen im Sprachkontakt. - 3.) Personennamen (Vor-, Familiennamen); Siedlungs-, Flur-, Gewässernamen; Namen von Sachen. - 4.) Namen und Gesellschaft; Namenmoden - Modenamen; Neck- und Kosenamen; Namen und Religion; Namenmagie. - 5.) Namenrecht; Internationale Namenstandardisierung; Übersetzbarkeit; Amtliche Schreibung; Regelung von Familien-, Künstlernamen; Warennamen.
Literatur: Bauer, Gerhard: Namenkunde des Deutschen. Bern/Frankfurt/New York 1985. - Koß, Gerhard: Namenforschung. Eine Einführung in die Onomastik. 3. Aufl. Tübingen 2002. (Germanistische Arbeitshefte 34). - Kunze, Konrad: dtv-Atlas Namenkunde. Vor- und Familiennamen im deutschen Sprachgebiet. München 1998 u. spätere Aufl.
Bemerkung: Proseminar aus dem Bereich Bereich Sprachliche Variation; 6 ECTS. - In den Sitzungen werden ausgewählte Themen zur Namenkunde in Kurzreferaten und gemeinsamen Diskussionen erschlossen. Die Vergabe der Referatthemen erfolgt in der ersten Sitzung.
Leistungsnachweis: Regelmäßige Teilnahme und Mitarbeit in den Sitzungen, Übernahme eines Referates, Abschlussklausur.


Sommersemester 2008
Das Jiddische als Nebensprache des Deutschen
Die in Mittel- und Osteuropa gesprochene Sprache der Juden, das sogenannte Jiddische, war eine weit verbreitete Verkehrs- und Kultursprache, die auch heute noch an verschiedenen Orten auf der ganzen Welt gesprochen wird. Wegen ihrer wechselvollen Geschichte und den zahlreichen Sprachkontakten stellt sie für Sprachwissenschaftler ein interessantes Studienobjekt dar, und dies besonders für Germanisten, da diese Sprache auf regionalen historischen Varietäten des Deutschen aufbaut. In diesem Proseminar soll daher zusammen mit den Teilnehmenden ein erster Überblick über die jiddische Sprache und Sprachgeschichte aus germanistischer Perspektive erarbeitet werden. Schwerpunkte und Themen sind u. a.: Geschichte der Erforschung des Jidd.; Ursprung, Entwicklung und Dialekte des Jidd.; Quellen jidd. Überlieferung; Grundzüge der jidd. Grammatik; die verschiedenen Komponenten des jidd. Wortschatzes (romanisch, hebräisch, deutsch, slawisch); das Westjiddische und seine Reste in Deutschland; jidd. Spuren in der dt. Standardsprache und den dt. Dialekten. Da das Jidd. traditionell in hebräischen Buchstaben geschrieben wird, sollen im Seminar auch (mit bescheidenem Anspruch) jidd. Texte in der originalen Orthographie entziffert und übersetzt werden. Zu dem Semiar gehört eine ganztägige Exkursion "Auf den Spuren des südbadischen Landjudentums" an einem Samstag.
Literatur: Bettina Simon: Jiddische Sprachgeschichte. Frankfurt a. M. 1993. - Salcia Landmann: Jiddisch. Abenteuer einer Sprache. Olten 1964 u. spätere Auflagen. - Hans Peter Althaus: Chuzpe, Schmus & Tacheles. Jiddische Wortgeschichten. München 2004. 
Bemerkung: Proseminar aus dem Bereich Sprachkontakt - Kulturkontakt bzw. Proseminar aus dem Bereich Sprachliche Variation; 6 ECTS.
In den Sitzungen werden ausgewählte Themen zum Jiddischen in Kurzreferaten und gemeinsamen Diskussionen erschlossen. Zusätzlich sollen immer wieder kurze jidd. Texte transliteriert, übersetzt und sprachlich wie inhaltlich interpretiert werden.
Leistungsnachweis: Regelmäßige Teilnahme und Mitarbeit in den Sitzungen, Übernahme eines Referates, Abschlussklausur.

Wintersemester 2007/08
Phraseologie des Deutschen
In natürlichen Sprachen finden sich oberhalb der Einzelwortebene sprachliche Einheiten, die sich durch Polylexikalität einerseits und eine gewisse Festigkeit der Fügung andererseits auszeichnen. Diese Einheiten, welche die Funktion von Wörtern, Satzgliedern oder Sätzen haben können, werden häufig mit Termini wie: feste Wendung, Idiom, Redensart, Idiomatismus, Phraseologismus, geflügeltes Wort, Floskel, Gemeinplatz, Sprichwort, Wellerismus usw. bedacht. Die Erforschung dieser Phänomene ist Gegenstand der Phraseologie. - Das Proseminar soll einen ersten Einblick in die Phraseologie im weiteren Sinne (mit Einschluß der Parömiologie = Sprichwörterkunde) bieten. Dabei geht es einerseits um die Stellung von Phraseologismen im sprachlichen System, um ihre Terminologie und Klassifikation aber auch um Themen wie: Geschichtliche Aspekte; regionale oder sprachübergreifende Differenzen und Gemeinsamkeiten; Phraseologismen als Problem der Übersetzungswissenschaft; Phraseologie und Stilistik; Einfluß von Fach- und Sondersprachen (Militär, Sport, Musik, Bibel u. a.); Bilder und Vergleiche im Phraseologismus; Rollen- oder Geschlechterklischees in Redensarten oder Sprichwörtern; Phraseologismen als Objekt der Volkskunde, der Literaturwissenschaft; Sprichwörter - Antisprichwörter; Phraseologismen in der Werbung; neue Phraseologismen in der Jugend- und Szenesprache; Phraseologismen im Wörterbuch u. a.
Leistungsnachweis: Regelmäßige Teilnahme, Kurzreferat, Abschlussklausur. Planung des Seminars und Themenvergabe in der ersten Sitzung. Anmeldung über das zentrale Belegverfahren. - Literatur: Harald Burger (2007): Phraseologie. Eine Einführung am Beispiel des Deutschen. 3. Aufl. Berlin. - Wolfgang Fleischer (1997): Phraseologie der dt. Gegenwartssprache. 2. Aufl. Tübingen. - Christine Palm (1997): Phraseologie - eine Einführung. 2. Aufl. Tübingen.

Sommersemester 2007
Geschichte des deutschen Wortschatzes
Das Proseminar bietet einen Überblick über die Entwicklung des deutschen Wortschatzes und seine Beziehungen zu anderen europäischen Sprachen. Der zu betrachtende Zeitraum erstreckt sich dabei vom indogermanischen Erbe bis zu Tendenzen im Wortschatz der deutschen Gegenwartssprache. Im Blick auf verschiedene Stufen der deutschen Sprachgeschichte werden Veränderungen und Neuerungen im Bereich der Wortform, der Wortbildung und der Wortbedeutung herausgearbeitet und in ihrer Bedeutung beurteilt. Neben dem allgemeinen Überblick sollen zusätzlich schwerpunktmäßig die Beeinflussungen des deutschen Wortschatzes durch Einheiten nichtdeutscher Sprachsysteme (Latein, Französisch, Englisch, Slawisch u. a.) wie auch Übernahmen deutscher Wörter in andere Sprachen dargestellt und diskutiert werden. Ein weiterer Aspekt wird sich auf die Rolle der regionalen Subsysteme (Dialekte) für die Herausbildung des standardsprachlichen Wortschatzes konzentrieren. Die Lernziele sollen durch Referate der Teilnehmer und Mitarbeit in den Sitzungen erreicht und in einer Abschlussklausur überprüft werden. Anmeldung über das zentrale Belegverfahren. Die Themenvergabe erfolgt in der ersten Sitzung.

Wintersemester 2006/07
Deutsch als Minderheitensprache
Das angebotene Proseminar bietet einen ersten Überblick über Geschichte und Stellung der deutschen Sprache außerhalb des geschlossenen deutschen Sprachgebietes. Behandelt werden sowohl im Mittelalter entstandene alemannische und bairische Sprachinseln in Italien und Slowenien sowie das Siebenbürgisch-Sächsische, dann die in der Neuzeit entstandenen Sprachinseln in Ost- und Südosteuropa (Ungarn, Batschka, Banat, Galizien u. a.), das Russlanddeutsche, aber auch vom Deutschen geprägte Siedlungsgebiete in Nordamerika (Pennsylvaniadeutsch), Venezuela, Brasilien, Namibia usw. In linguistischer Hinsicht sollen dabei besonders die sprachlichen Beziehungen zwischen den Sprachinseln und den Herkunftgebieten der Ansiedler, die sprachlichen Entwicklungen und Ausgleichserscheinungen der deutschen Varietäten in den Sprachinseln sowie der Sprachenkontakt mit den jeweiligen neuen Nachbarn in gesprochener Sprache, Zeitungen, Literatur usw. untersucht werden. Dabei ist auch das kulturelle und sprachliche Selbstverständnis der Deutschsprachigen zwischen Beharrung auf dem Hergebrachten einerseits und der Integration in die neue Umgebung andererseits zu thematisieren. Die Lernziele sollen durch Referate der Teilnehmer und Mitarbeit in den Sitzungen erreicht und in einer Abschlussklausur überprüft werden. Die Anmeldung und Themenvergabe erfolgt in der ersten Sitzung.

Sommersemester 2006
Mundart und regionale Sprachkultur in Südwestdeutschland
Das angebotene Proseminar will - mit besonderem Blick auf die Verhältnisse im deutschen Südwesten - einerseits einen Überblick zum Stand und den Methoden der Dialektforschung bieten, andererseits soll die Stellung und Verwendung der Mundart im gesellschaftlichen Kontext behandelt werden. Im ersten Themenbereich werden Methoden, Projekte und Ergebnisse südwestdeutscher Dialektologie erarbeitet, vertieft durch praktische Übungen zu Methoden dialektologischer Feldforschung. Im zweiten Teil sind u.a. Themen zur Mundartverwendung, zur Mundartliteratur (Formen, Themen, Autor(inn)en, Intentionen) und zur Mundartpflege (Sprachgesellschaften, Förderung usw.) zu erörtern. Die Lernziele des Seminars sollen in Kurzreferaten der Teilnehmer erreicht und in einer Abschlussklausur überprüft werden. Eine eintägige Exkursion ist Bestandteil des Seminars. Die Anmeldung und Themenvergabe erfolgt in der ersten Sitzung.
Einführende Literatur: Hermann Niebaum/Jürgen Macha: Einführung in die Dialektologie des Deutschen. Tübingen, 2. Aufl. 2006. - Gerhard W. Baur (Hg.): Alemannisch-schwäbische Mundartliteratur nach 1945. Formen - Entwicklungen - Tendenzen - diesseits und jenseits des Rheins. Bühl/Baden 1989.


Wintersemester 2005/2006
Jiddisch, eine Nebensprache des Deutschen
Die in Mittel- und Osteuropa gesprochene Sprache der Juden, das sogenannte Jiddische, war eine weit verbreitete Verkehrs- und Kultursprache, die auch heute noch an verschiedenen Orten auf der ganzen Welt gesprochen wird. Wegen ihrer wechselvollen Geschichte und den zahlreichen Sprachkontakten stellt sie für Sprachwissenschaftler ein interessantes Studienobjekt dar, und dies besonders für Germanisten, da diese Sprache auf regionalen historischen Varietäten des Deutschen aufbaut. In diesem Proseminar soll daher zusammen mit den Teilnehmenden ein erster Überblick über die jiddische Sprache und Sprachgeschichte aus germanistischer Perspektive erarbeitet werden. Schwerpunkte und Themen sind u. a.: Geschichte der Erforschung des Jidd.; Ursprung, Entwicklung und Dialekte des Jidd.; Quellen jidd. Überlieferung; Grundzüge der jidd. Grammatik; die verschiedenen Komponenten des jidd. Wortschatzes (romanisch, hebräisch, deutsch, slawisch); das Westjiddische und seine Reste in Deutschland; jidd. Spuren in der dt. Standardsprache und den dt. Dialekten. Da das Jidd. traditionell in hebräischen Buchstaben geschrieben wird, sollen im Seminar auch (mit bescheidenem Anspruch) jidd. Texte in der originalen Orthographie entziffert und übersetzt werden. - Leistungsnachweis: regelmäßige Teilnahme, Referat, bestandene Abschlussklausur. Planung des Seminars und Themenvergabe in der ersten Sitzung.

Sommersemester 2005
Voralemannisches Substrat in Namen und Sprache des deutschen Südwestens
Wer im Breisgau studiert und vielleicht täglich von Zarten über die Dreisam fährt, hat wohl nicht immer im Bewußtsein, dass in den Namen 'Breisgau', 'Zarten' und 'Dreisam' sprachliche Reste einer ehemals hier lebenden Bevölkerung aufscheinen (hier z. B. gallisch/keltisch  'Brisios' (Personenname), 'Tarodunom' (Siedlungsname), 'Tragisama' (Gewässername). In dem hier angebotenen Seminar soll ein Überblick über die Forschungen zu den voralemannischen Sprachresten in Namen und Mundarten Südwestdeutschlands gewonnen werden (mit Einschluß lat. Lehnwörter aus römerzeitlicher und frühalthochdeutscher Zeit), wobei die Verhältnisse in der Schweiz und im Elsass, aber auch in anderen Regionen mit vordeutschem Substrat berücksichtigt werden sollen. Soweit für das Thema ergiebig, sollen auch historische, archäologische und anthropologische Studien einbezogen werden. Methodisch richtet sich dieses sprachhistorisch orientierte Seminar u. a. auf Quellenforschung und Quellenkritik, Prinzipien etymologischer Forschung, Sprachwandel auf phonetischer und semantischer Ebene sowie Integrationsmechanismen im Sprachkontakt. Eine eintägige Exkursion (samstags) ist vorgesehen. - Leistungsnachweis: regelmäßige Teilnahme, Referat, bestandene Abschlussklausur. Planung des Seminars und Themenvergabe in der ersten Sitzung.

Wintersemester 2004/05
Namen in linguistischer Sicht
Namen spielen in der Sprach- und Zeichentheorie eine besondere Rolle. Wie die übrigen Lexeme haben sie eine Ausdrucks- und Inhaltsseite und sind damit in die Sprachgeschichte, Grammatik und Semantik von Einzelsprachen eingebunden. Andererseits jedoch unterscheiden sie sich vom Wort dadurch, dass sie nicht die Klasse, sondern das Individuum bezeichen, sie klassifizieren nicht, sondern identifizieren. Die Namenkunde (Omomastik) unterzieht mit den verschiedensten Forschungsansätzen und Methoden die Namen einer wissenschaftlichen Betrachtung. Ansätze dazu sollen in diesem einführenden Seminar in folgenden Themenbereichen nachvollzogen werden: - 1.) Namentheorie; Klassifikation der Namen; Namengrammatik (Phonologie, Orthographie, Morphologie, Textgrammatik und Textsemantik der Eigennamen u. a.); Namensemantik, -pragmatik, -stilistik. - 2.) Historische Entwicklung der Namen; Namen und Geschichte; Namen im Sprachkontakt. - 3.) Personennamen (Vor-, Familiennamen); Siedlungs-, Flur-, Gewässernamen; Namen von Sachen. - 4.) Namen und Gesellschaft; Namenmoden - Modenamen; Neck- und Kosenamen; Namen und Religion; Namenmagie. - 5.) Namenrecht; Internationale Namenstandardisierung; Übersetzbarkeit; Amtliche Schreibung; Regelung von Familien-, Künstlernamen; Warennamen. - Leistungsnachweis: regelmäßige Teilnahme, Kurzreferat, bestandene Abschlussklausur. Planung des Seminars und Themenvergabe in der ersten Sitzung.

Sommersemester 2004
Phraseologie des Deutschen
In natürlichen Sprachen finden sich oberhalb der Einzelwortebene sprachliche Einheiten, die sich durch Polylexikalität einerseits und eine gewisse Festigkeit der Fügung andererseits auszeichnen. Diese Einheiten, welche die Funktion von Wörtern, Satzgliedern oder Sätzen haben können, werden häufig mit Termini wie: feste Wendung, Idiom, Redensart, Idiomatismus, Phraseologismus, geflügeltes Wort, Floskel, Gemeinplatz, Sprichwort, Wellerismus usw. bedacht. Die Erforschung dieser Phänomene ist Gegenstand der Phraseologie.
Das Proseminar soll einen Einstieg und ersten Einblick in die Phraseologie im weiteren Sinne (mit Einschluß der Parömiolgie = Sprichwörterkunde) bieten. Dabei geht es um die Stellung von Phraseologismen im sprachlichen System, um ihre Klassifikation und Terminologie aber auch um Themen wie: Geschichtliche Aspekte; regionale oder sprachübergreifende Differenzen und Gemeinsamkeiten; Phraseologismen als Problem der Übersetzungswissenschaft; Phraseologie und Stilistik; Einfluß von Fach- und Sondersprachen (Militär, Sport, Musik, Bibel u. a.); Bilder und Vergleiche im Phraseologismus; Rollen- oder Geschlechterklischees in Redensarten oder Sprichwörtern; Phraseologismen als Objekt der Volkskunde, der Literaturwissenschaft; Sprichwörter - Antisprichwörter; Phraseologismen in der Werbung; neue Phraseologismen in der Jugend- und Szenesprache; Phraseologismen im Wörterbuch u. a.
Leistungsnachweis: regelmäßige Teilnahme, Referat, bestandene Abschlussklausur. Planung des Seminars und Themenvergabe in der ersten Sitzung. - Literatur:  Harald Burger (2003): Phraseologie. Eine Einführung am Beispiel des Deutschen. 2. überarb. Aufl. Berlin. - Wolfgang Fleischer (1997): Phraseologie der dt. Gegenwartssprache. 2. Aufl. Tübingen. - Christine Palm (1997): Phraseologie - eine Einführung. 2. Aufl. Tübingen.

Wintersemester 2003/2004
Sondersprachen im Deutschen
Das Proseminar bietet einen ersten Einblick in Methoden und Ergebnisse der Sondersprachenforschung (Geheim-, Kontrasprachen) im deutschen Sprachraum. Als Sondersprachen werden hier gruppenspezifische Sprachvarietäten (Soziolekte) verstanden, deren primäre Funktion in der Gruppenorientierung, Abschließung, Geheimhaltung besteht (anders als bei den Fach-, Berufs-, Wissenschaftssprachen, die primär der sachorientierten Beschreibung verpflichtet sind). Neben phonetisch-phonologischen, morphologischen und semantischen Aspekten liegt der besondere Schwerpunkt auf der Lexik (Mechanismen der Bildung geheimsprachlicher Wörter, Wege der Integration aus anderen Sprachsystemen, sprachgeographische Bedingtheiten, gesamteuropäische Bezüge u. a.) Die Themenbereiche erstrecken sich von den mittelalterlichen Vaganten- und Gaunersprachen (Rotwelsch) bis zu sondersprachlichen Tendenzen in den gegenwärtigen Szenesprachen oder Migrantenidiomen. Leistungsnachweis: regelmäßige Teilnahme, Referat, bestandene Abschlussklausur. Zwischenprüfung möglich. Planung des Seminars und Themenvergabe in der ersten Sitzung.

Sommersemester 2003
Geschichte des deutschen Wortschatzes
Das Proseminar bietet einen Überblick über die Entwicklung des deutschen Wortschatzes. Der zu betrachtende Zeitraum erstreckt sich dabei vom indogermanischen Erbe bis zu Tendenzen im Wortschatz der deutschen Gegenwartssprache. Im Blick auf verschiedene Stufen der deutschen Sprachgeschichte werden Veränderungen und Neuerungen im Bereich der Wortform, der Wortbildung und der Wortbedeutung herausgearbeitet und in ihrer Bedeutung beurteilt. Neben dem allgemeinen Überblick sollen zusätzlich schwerpunktmäßig die Beeinflussungen des deutschen Wortschatzes durch Einheiten nichtdeutscher Sprachsysteme (Latein, Französisch, Englisch, Slawisch u. a.) und ihre Auswirkungen auf das Deutsche dargestellt und diskutiert werden. Ein weiterer Aspekt wird sich auf die Rolle der regionalen Subsysteme (Dialekte) für die Herausbildung des standardsprachlichen Wortschatzes konzentrieren. Die Lernziele des Seminars sollen vorwiegend durch Referate der Teilnehmer erreicht werden. Die Planung des Seminars und die Vergabe der Seminarthemen erfolgt in der ersten Sitzung.

Wintersemester 2002/2003
Jiddisch, eine Nebensprache des Deutschen
Die in Mittel- und Osteuropa gesprochene Sprache der Juden, das sogenannte Jiddische, war eine weit verbreitete Verkehrs- und Kultursprache, die auch heute noch an verschiedenen Orten auf der ganzen Welt gesprochen wird. Wegen ihrer wechselvollen Geschichte und den zahlreichen Sprachkontakten stellt sie für Sprachwissenschaftler ein interessantes Studienobjekt dar, und dies besonders für Germanisten, da diese Sprache auf regionalen historischen Varietäten des Deutschen aufbaut. In diesem Proseminar soll daher zusammen mit den Teilnehmenden ein erster Überblick über die jiddische Sprache und Sprachgeschichte aus germanistischer Perspektive erarbeitet werden. Schwerpunkte und Themen sind u. a.: Geschichte der Erforschung des Jidd.; Ursprung, Entwicklung und Dialekte des Jidd.; Quellen jidd. Überlieferung; Grundzüge der jidd. Grammatik; die verschiedenen Komponenten des jidd. Wortschatzes (romanisch, hebräisch, deutsch, slawisch); das Westjiddische und seine Reste in Deutschland; jidd. Spuren in der dt. Standardsprache und den dt. Dialekten. Da das Jidd. traditionell in hebräischen Buchstaben geschrieben wird, sollen im Seminar auch (mit bescheidenem Anspruch) jidd. Texte in der originalen Orthographie entziffert und übersetzt werden. Die gesteckten Lernziele sollen in Arbeitssitzungen, unterstützt durch Referate der Teilnehmenden, erreicht werden. Die Seminarplanung und Referatvergabe erfolgt in der ersten Sitzung.

Sommersemester 2002
Mundart und regionale Sprachkultur im deutschen Südwesten
Das angebotene Proseminar will - mit besonderem Blick auf die Verhältnisse im deutschen Südwesten - einerseits einen Überblick zum Stand und den Methoden der Dialektforschung bieten, andererseits soll die Stellung und Verwendung der Mundart im gesellschaftlichen Kontext behandelt werden. Im ersten Themenbereich werden Methoden, Projekte und Ergebnisse südwestdeutscher Dialektologie erarbeitet, vertieft durch praktische Übungen zu Methoden dialektologischer Feldforschung. Im zweiten Teil sind u.a. Themen zur Mundartverwendung, zur Mundartliteratur (Formen, Themen, Autor(inn)en, Intentionen) und zur Mundartpflege (Sprachgesellschaften, Förderung usw.) zu erörtern. Die Lernziele des Seminars sollen in Referaten der Teilnehmer erreicht werden, wobei auch empirische Untersuchungen möglich sind. Eine eintägige Exkursion ist Bestandteil des Seminars. Die Themenvergabe erfolgt in der ersten Sitzung.
Einführende Literatur: Hermann Niebaum/Jürgen Macha: Einführung in die Dialektologie des Deutschen. Tübingen 1999. Gerhard W. Baur (Hg.): Alemannisch-schwäbische Mundartliteratur nach 1945. Formen - Entwicklungen - Tendenzen - diesseits und jenseits des Rheins. Bühl/Baden 1989.

Wintersemester 2001/2002:
Namen in linguistischer Sicht
Namen spielen in der Sprach- und Zeichentheorie eine besondere Rolle. Wie die übrigen Lexeme haben sie eine Ausdrucks- und Inhaltsseite und sind damit in die Sprachgeschichte, Grammatik und Semantik von Einzelsprachen eingebunden. Andererseits jedoch unterscheiden sie sich vom Wort dadurch, dass sie nicht die Klasse, sondern das Individuum bezeichen, sie klassifizieren nicht, sondern identifizieren. Die Namenkunde (Omomastik) unterzieht mit den verschiedensten Forschungsansätzen und Methoden die Namen einer wissenschaftlichen Betrachtung. Ansätze dazu sollen in diesem einführenden Seminar in folgenden Themenbereichen nachvollzogen werden: - 1.) Namentheorie; Klassifikation der Namen; Namengrammatik (Phonologie, Orthographie, Morphologie, Textgrammatik und Textsemantik der Eigennamen u. a.); Namensemantik, -pragmatik, -stilistik. - 2.) Historische Entwicklung der Namen; Namen und Geschichte; Alteuropäische Gewässernamen; Germanische Namengebung; Namenkunde als historische Hilfsdisziplin; Namen im Sprachkontakt. - 3.) Namengeographie; Personennamen (Vor-, Familiennamen); Siedlungs-, Flur-, Gewässernamen; Namen von Sachen, Tieren und Einrichtungen. - 4.) Namen und Gesellschaft; Namenprestige; Namenmoden - Modenamen; Neck- und Kosenamen; Namen und Religion (Götter-, Heiligennamen, Namenmagie). - 5.) Namenrecht; Internationale Namenstandardisierung; Übersetzbarkeit; Amtliche Schreibung;  Regelung von Familien-, Künstlernamen; Warennamen- und Firmennamenrecht.
Eine detaillierte Liste der Themen wird in der ersten Sitzung vorgestellt. Hier erfolgt auch die Vergabe der einzelnen Referatthemen.

Sommersemester 2001
Phraseologie des Deutschen
In natürlichen Sprachen finden sich oberhalb der Einzelwortebene sprachliche Einheiten, die sich durch Polylexikalität einerseits und eine gewisse Festigkeit der Fügung andererseits auszeichnen. Diese Einheiten, welche die Funktion von Wörtern, Satzgliedern oder Sätzen haben können, werden häufig mit Termini wie: feste Wendung, Idiom, Redensart, Idiomatismus, Phraseologismus, geflügeltes Wort, Floskel, Gemeinplatz, Sprichwort, Wellerismus usw. bedacht. Die Erforschung dieser Phänomene ist Gegenstand der Phraseologie.
Das Proseminar soll einen Einstieg und ersten Einblick in die Phraseologie im weiteren Sinne (mit Einschluß der Parömiolgie = Sprichwörterkunde) bieten. Dabei geht es einerseits um die Stellung von Phraseologismen im sprachlichen System, um ihre Klassifikation und Terminologie aber auch um Themen wie: Geschichtliche Aspekte; regionale oder sprachübergreifende Differenzen und Gemeinsamkeiten; Phraseologismen als Problem der Übersetzungswissenschaft; Phraseologie und Stilistik; Einfluß von Fach- und Sondersprachen (Militär, Sport, Musik, Bibel u. a.) auf die Phraseologie des Deutschen; Bilder und Vergleiche im Phraseologismus; Rollen- oder Geschlechterklischees in Redensarten oder Sprichwörtern; Phraseologismen als Objekt der Volkskunde, der Literaturwissenschaft; Sprichwörter - Antisprichwörter; Phraseologismen in der Werbung; neue Phraseologismen in der Jugend- und Szenesprache; Phraseologismen im Wörterbuch u. a.
Die Lernziele des Seminars sollen vorwiegend durch Referate der Teilnehmer erreicht werden. Die Planung des Seminars und die Vergabe der Seminarthemen erfolgt in der ersten Sitzung. - Literatur: Christine Palm (1997): Phraseologie - eine Einführung. 2. Aufl. Tübingen. - Harald Burger (1998): Phraseologie. Eine Einführung am Beispiel des Deutschen. Berlin.

Wintersemester 2000/2001
Geschichte des deutschen Wortschatzes
Das Proseminar bietet einen Überblick über die Entwicklung des deutschen Wortschatzes. Der zu betrachtende Zeitraum erstreckt sich dabei vom indogermanischen Erbe bis zu Tendenzen im Wortschatz der deutschen Gegenwartssprache. Im Blick auf verschiedene Stufen der deutschen Sprachgeschichte werden Veränderungen und Neuerungen im Bereich der Wortform, der Wortbildung und der Wortbedeutung herausgearbeitet und in ihrer Bedeutung beurteilt. Neben dem allgemeinen Überblick sollen zusätzlich schwerpunktmäßig die Beeinflussungen des deutschen Wortschatzes durch Einheiten nichtdeutscher Sprachsysteme (Latein, Französisch, Englisch, Slawisch u. a.) und ihre Auswirkungen auf das Deutsche dargestellt und diskutiert werden. Ein weiterer Aspekt wird sich auf die Rolle der regionalen Subsysteme (Dialekte) für die Herausbildung des standardsprachlichen Wortschatzes konzentrieren.
Die Lernziele des Seminars sollen vorwiegend durch Referate der Teilnehmer erreicht werden. Die Planung des Seminars und die Vergabe der Seminarthemen erfolgt in der ersten Sitzung.

Sommersemester 2000:
Dialektlexikographie
Die Dialektlexikographie, die sich im deutschen Sprachraum vor allem in den zahlreichen großlandschaftlichen Dialektwörterbüchern manifestiert, ist eine Teildisziplin der allgemeinen Lexikographie. Unter Lexikographie wird hier die Theorie, die Methodologie und die Praxis der Wörterbuchschreibung verstanden. In dem angebotenen Proseminar sollen durch Referate und Forschungsarbeiten der Teilnehmenden sowohl die Grundlagen und Theorie als auch die Praxis der Dialektlexikographie in den Blick genommen werden. Das heißt, dass die Möglichkeit besteht, sowohl Themen allgemeinerer Art (Grundlagen, Forschungsüberblicke, Methodenfragen usw.) als auch praktische lexikographische Aufgaben zu übernehmen. Da dem Deutschen Seminar der Universität Freiburg mit dem „Arbeitsbereich Badisches Wörterbuch“ seit Jahrzehnten eine dialektlexikographische Arbeitsstelle angeschlossen ist, besteht die Möglichkeit, unter realen Bedingungen lexikographische Arbeit nachzuvollziehen. Konkret bedeutet dies, das Student(inn)en unter Beachtung der vorgegebenen Makro- und Mikrostruktur des Badischen Wörterbuchs einen oder mehrere Wortartikel aus der noch zu publizierenden Wortstrecke erarbeiten und in einem zugehörigen „Werkstattbericht“ ihre Vorgehensweise darlegen und zur Diskussion stellen. Da die Lexikographie auf dem linguistischen Arbeitsmarkt eine nicht zu vernachlässigende Größe darstellt, können Erfahrungen in praktischer Wörterbucharbeit unter Umständen Pluspunkte bei einer Bewerbung ausmachen.
Die Planung des Seminars und die Vergabe der Seminarthemen erfolgt in der ersten Sitzung.

Wintersemester 1999/2000:
Namen in linguistischer Sicht
Namen spielen in der Sprach- und Zeichentheorie eine besondere Rolle. Wie die übrigen Lexeme haben sie eine Ausdrucks- und Inhaltsseite und sind damit in die Sprachgeschichte, Grammatik und Semantik von Einzelsprachen eingebunden. Andererseits jedoch unterscheiden sie sich vom Wort dadurch, dass sie nicht die Klasse, sondern das Individuum bezeichen, sie klassifizieren nicht, sondern identifizieren. Die Namenkunde (Omomastik) unterzieht mit den verschiedensten Forschungsansätzen und Methoden die Namen einer wissenschaftlichen Betrachtung. Ansätze dazu sollen in diesem einführenden Seminar in folgenden Themenbereichen nachvollzogen werden: - 1.) Namentheorie; Klassifikation der Namen; Namengrammatik (Phonologie, Orthographie, Morphologie, Textgrammatik und Textsemantik der Eigennamen u. a.); Namensemantik, -pragmatik, -stilistik. - 2.) Historische Entwicklung der Namen; Namen und Geschichte; Alteuropäische Gewässernamen; Germanische Namengebung; Namenkunde als historische Hilfsdisziplin; Namen im Sprachkontakt. - 3.) Namengeographie; Personennamen (Vor-, Familiennamen); Siedlungs-, Flur-, Gewässernamen; Namen von Sachen, Tieren und Einrichtungen. - 4.) Namen und Gesellschaft; Namenprestige; Namenmoden - Modenamen; Neck- und Kosenamen; Namen und Religion (Götter-, Heiligennamen, Namenmagie). - 5.) Namenrecht; Internationale Namenstandardisierung; Übersetzbarkeit; Amtliche Schreibung;  Regelung von Familien-, Künstlernamen; Warennamen- und Firmennamenrecht.
Eine detaillierte Liste der Themen wird in der ersten Sitzung vorgestellt. Hier erfolgt auch die Vergabe der einzelnen Referatthemen.

Sommersemester 1999:
Dialektwahrnehmung und Dialektwandel in Baden vom Ende des 19. Jhs. bis heute
In den Jahren 1894-1895 wurden von den Freiburger Universitätslehrern Friedrich Kluge, Fridrich Pfaff und Elard Hugo Meyer Fragebögen zur Sammlung der Volksüberlieferung in Baden ausgesandt, die auch in nennenswertem Umfang ortssprachliche Gegebenheiten erheben. Diese Fragebögen, von denen heute noch 436 aus allen Teilen Badens vorliegen - knapp 100 sind verschollen - wurden im Hinblick auf ihre sprachlichen Auskünfte bisher noch nie einer systematischen Untersuchung unterzogen. In diesem Proseminar sollen - zumindest punktuell - bestimmte Aspekte dieser Umfrage in den Blick genommen werden: Was wurde von den Gewährsleuten vor 100 Jahren als dokumentierenswert erachtet? Welche sprachlichen Gegebenheiten werden in das Blickfeld genommen und wie werden sie beschrieben? Lassen sich die Angaben sprachgeographisch einordnen? Kontrastierend zu den Angaben der Gewährsleute vor 100 Jahren sollen neuere Erhebungen, z. B. aus den Befragungen des Südwestdeutschen Sprachatlasses oder eigene Erhebungen der Studenten hinzugezogen werden. Im Vergleich beider Zeitstufen können dann in Ansätzen Sprachwandelphänomene erarbeitet werden.
Voraussetzungen für die Teilnahme sind elementare linguistische Grundkenntnisse. In methodischer Hinsicht ist die Bereitschaft vorauszusetzen, handschriftlich aufgezeichnete Quellen zu entziffern (dies nach entsprechender Einübung im Seminar) sowie die Fähigkeit, wenig erforschte und dokumentierte regionalsprachliche Besonderheiten zu erfassen und darzustellen.

Wintersemester 1998/99
Lexikologie des Deutschen
Das Proseminar vermittelt grundlegende Kenntnisse zur Theorie und den Methoden der Lexikologie (Lehre von der Erforschung / Beschreibung / Struktur / Veränderung des Wortschatzes). Neben der Aufarbeitung zentraler Grundfragen der Lexikologie wie: Stellung der Lexikologie innerhalb der Sprachwissenschaft, das Wort als sprachliche Grundeinheit, Wortarten, Wortbildung, lexikalische Bedeutung, Geschichte des deutschen Wortschatzes, Lehnwortforschung u. a., richtet sich ein zweiter Themenschwerpunkt des Proseminars auf die Lexikologie varianter Systeme am Rande oder außerhalb der standardsprachlichen Norm (zum Wortschatz von Gruppen-, Umgangssprachen, Dialekten, Geheimsprachen u. a.). Die Lernziele des Seminars sollen in Referaten der Teilnehmer erreicht werden. Die Themenvergabe erfolgt in der ersten Sitzung.

Sommersemester 1998
Mundart und regionale Sprachkultur in Südwestdeutschland
Das angebotene Proseminar will - mit besonderem Blick auf die Verhältnisse im deutschen Südwesten - einerseits einen Überblick zum Stand der Dialektforschung bieten, andererseits soll die Stellung und Verwendung der Mundart im gesellschaftlichen Kontext behandelt werden. Im ersten Themenbereich werden Methoden, Projekte und Ergebnisse südwestdeutscher Dialektologie erarbeitet. Im zweiten Teil sind u.a. Themen zur Mundartverwendung, zur Mundartliteratur (Formen, Themen, Autor(inn)en, Intentionen) und zur Mundartpflege (Sprachgesellschaften, Förderung usw.) zu erörtern. Die Lernziele des Seminars sollen in Referaten der Teilnehmer erreicht werden, wobei auch empirische Untersuchungen möglich sind. Die Themenvergabe erfolgt in der ersten Sitzung.

Rudolf Post 2009

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