Dr. Rudolf Post
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Universität Freiburg i. Br.
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Zur Herkunft der Gelbfüßler (mdal. Geelfiißler, Gäälfiäßler, Gealfüeßler u. ä.)

Immer wieder kann man Diskussionen über die Herkunft des Necknamens Gelbfüßler für die Bewohner von Baden mitverfolgen, in denen jeder Diskussionsteilnehmer seine spezielle, von den anderen Deutungen deutlich abweichende, oft phantasievolle Erklärung zum Besten geben kann. Meist enden solche Diskussionen mit der Erkenntnis "Nichts Genaues weiß man nicht". In der Tat ist meines Wissens bisher auch noch keine in allem schlüssige Erklärung vorgelegt worden.

Um bei den Deutungen zur Herkunft des Necknamens Gelbfüßler die Spreu der Phantasie etwas vom harten Weizen der Fakten trennen zu können, soll hier einmal zusammengetragen werden, was an datier- und lokalisierbaren Belegen zur Lösung des Problems beitragen könnte.

Die Verwendung des Necknamens Gelbfüßler in Bezug auf die Bewohner von Baden ist relativ jung, wie ja auch das Land Baden in seiner Erstreckung vom Main bis zum Bodensee erst eine Schöpfung von Napoleons Gnaden ist. Doch schon viel früher lassen sich Gelbfüßler finden, dann meist mit Bezug auf Schwaben, wobei das damalige Verständnis des territorialen Begriffs Schwaben bisweilen geographisch weit über den heutigen Geltungsbereich hinaus greift. So werden ja auch heute noch aus der Perspektive der Schweizer, Elsässer und Pfälzer alle über den Rhein angrenzenden Deutschen als Schwaben (in drastischer Form auch Sauschwaben) bezeichnet. Und Gustav Schwab scheut sich nicht, seine 1837 erschienenen "Wanderungen durch Schwaben" auf Orte wie Baden-Baden, Freiburg, Badenweiler oder Konstanz auszudehnen. Und noch Ludwig Eichrodt nennt seine 1873 erschienenen Gedichte in der Mundart aus dem Raum Karlsruhe noch Rheinschwäbisch.

Der früheste mir bekannte Beleg, der etwas zur Klärung unserer Frage beitragen kann, stammt vom Jahr 1582 aus Johann Fischarts "Gargantua" (Johann Fischart: Gargantua / hrsg. von A. Alsleben. - Synopt. Abdr. d. Bearb. v. 1575, 1582 u. 1590. Halle a. S., 1891, S. 180). Dort wird in wenig schmeichelhaftem Kontext gesagt, dass die Schwaben gelb Füß haben. Wie der 1546 in Straßburg geborene Johann Fischart zu dieser Erkenntnis kam, ist mir unbekannt. Meist wird hierfür der Schwank bzw. das Volksbuch von den neun (sieben) Schwaben verantwortlich gemacht, doch in den literarischen Bearbeitungen bei Hans Sachs (1545) oder Hans Wilhelm Kirchhof (1563) habe ich keinen Beleg für Gelbfüßler gefunden.

Erst Sebastian Sailer (1714-1777), der frühe Mundartautor aus dem schwäbisch-alemannischen Raum, kennt in seiner Dialektdichtung "Die sieben Schwaben oder die Hasenjagd" (entstanden um 1756) den ersten der Sieben Schwaben als Gelbfüßler bzw. Gealfüaßler, die anderen sind der Knöpfle-, Nestel-, Mücken-, Spiegel-, Blitz- und Suppenschwab. In diesem Stück von Sebastian Sailer finden wir auch Anhaltspunkte, die über die Herkunft und Deutung des Namens Aufschluss geben könnten: Im zweiten Aufzug, erster Auftritt sagt nämlich der Schultheiß zum Gelbfüßler: "Was trümmlescht jetz so überzwear dohear. Ih glaub, da bischt dur älle Häusle (Abtritte) im ganza Schwobaland durgwata, so siehsch aus" (zitiert nach: Joh. Schneiderhan, Hrsg.: Ausgewählte Dialektdichtungen aus den Schriften Sebastian Sailers. Ravensburg 1907, S. 191). Möglicherweise, und das kann schon für Fischart gelten, sagte man den Schwaben also von alters her gelbe Füße nach, weil sie wegen ihrer Armut barfuß liefen und ihre Füße daher vom Gehen in Staub und Kot einen braun-gelben Farbton angenommen hätten.

In dem "Kriegszug der sieben Schwaben" von Ludwig Aurbacher (erste Veröffentlichung 1827) wird dann schon der Gelbfüßler als Bopfinger (ehemalige Reichsstadt Bopfingen, heute Ostalbkreis) dargestellt, wobei für die Ursache der gelben Füße eine Schwankerzählung herhalten muß, nämlich die Geschichte von der Abgabe von Eiern an den Herzog, die zur besseren Raumausnutzung in den Wagen eingetreten wurden. Das liest sich dann so (zitiert nach der Ausgabe von Ludwig Mohr, Freiburg, 1917, S. 7): "Man erzählt, daß als die von Bopfingen ihrem Herzog die jährliche Abgabe, die in Eiern bestanden, einstmals geben wollten, hätten sie die Eier in einen Krättenwagen (Korbwagen) getan und, damit recht viele hinein gingen, mit den Füßen eingetreten, was ihrer Ehrlichkeit keine Schande macht. - Daher haben sie denn alle, die aus jener Gegend sind, in böser Leute Mund den Namen Gelbfüßler erhalten".

Dass sich Gelbfüßler anfangs immer auf Schwaben bezog, belegt auch Johann Christoph Schmid in seinem "Schwäbischen Wörterbuch", Stuttgart 1831: Dort liest man auf S. 226:
"Gelbfüßler, m. wurden die Würtemberger ehemals von ihren Nachbarn genannt, weil die würtembergischen Weinbauern, also ein großer Teil der Bevölkerung des Unterlandes gelbe hirschlederne Hosen trägt; oder wegen der Farbe der Livree der Hofbedienten? Dergleichen Neckereien haben die Gränznachbarn überall und zu allen Zeiten Statt gehabt ..."

In einem Mundartgedicht aus dem Nördlinger Ries aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (abgedruckt in Johannes Firmenich, Germaniens Völkerstimmen, Bd. 2, [1852], S. 412) heißt es, dass man das Ries schon zu Schwaben zähle, doch dass die Rieser keine gelben Füße hätten (Mi rechens älls schoa zua Schwohba / Doch d' Riaserr honnt koi gälbe Füaß). In der Anmerkung zu diesem Gedicht wird zur Erklärung Folgendes gesagt: "Unter den sogenannten Schwabenstreichen wird auch folgender erzählt: Eine schwäbische Stadt einst im Begriffe, eine große Anzahl Eier zum kaiserlichen Hofe zu senden, berieth hin und her darüber, wie die Menge der Eier unterzubringen und fortzuschaffen sei. Endlich kam man darin überein, die Eier auf dem Wagen einzutreten. Es geschah und natürlich gab es bei dieser Arbeit gelbe Füße. Daher der Spottname Gelbfüßler".

Genau diese Geschichte wird auch im Wortartikel Gelbfüßler der 2. Auflage von Andreas Schmellers "Bayerischem Wörterbuch", München 1872, Bd. 1, 895 (in der 1. Auflage von 1831 noch nicht!) zitiert und es heißt hier: "Gelbfüßler einer der vielen Spottnamen, mit denen die Schwaben von ihren Nachbarn beehrt werden". Auch der Wortartikel Gelbfüßler im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm (Bd. 4,1,2, Sp. 2885 vom Jahr 1897) schreibt: "vor zeiten ein Spottname der Schwaben bei ihren nachbarn".

Allerdings gibt es auch Belege aus anderen Regionen, wie aus folgender Zuschrift von Herrn Grzegorz Supady aus Allenstein/Polen vom Jahr 2017 hervorgeht:
Der polnische Komödiendichter Aleksander Fredro (1793-1876) erzählte im Zusammenhang mit seinem Aufenthalt in Schlesien während der Napoleonischen Kriege im Jahr 1813 eine Art „urbane Geschichte“, die mit Görlitz verbunden war. Sie betrifft die so genannten Gelbfüßler – kaiserfreundliche Bewohner der Neißestadt, die sich sehr großzügig gegenüber dem Herrscher erweisen wollten. Die Görlitzer Bürger fassten nun den folgenden Entschluss: um die Gunst des Kaisers zu gewinnen, wollten sie ihm möglichst viele Eier schenken. Diese wurden in die Fässer von einigen emsigen Leuten mit Füßen gestampft, die dadurch natürlich schnell gelb wurden.  Dass es sich dabei um einen Necknamen, etwa in der Art wie Schildbürger, handelt, beweist der Artikel von Rudolf Post ( http://www.gabsm.de/rp/gelbfues.html, Zugriff: 11.09.2017). Daraus ergibt sich noch, dass diese Volkssage besonders in Baden verbreitet war und auf irgendwelchen Umwegen auch ins schlesische Görlitz gelangt sein muss.

Wenn wir für das 19. Jahrhundert und die Zeit davor die Belege Revue passieren lassen, so können wir festhalten, dass mit Gelbfüßler fast stets Schwaben geneckt werden, wobei offen bleiben muss, ob dabei Schwaben im heutigen enger gefassten Verständnis (Bewohner von Württemberg) oder in einem weiteren Sinne (Südwestdeutsche) gemeint sind. Immerhin begegnen uns auch schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts drei sehr verschiedene Erklärungen zur Herkunft (Äthiologien), nämlich erstens: Waten durch Kot, zweitens: eine Schwanksage (Eier eintreten) und drittens: eine Erklärung, die auf gelbe Bekleidungsteile (gelbe Lederhosen, gelbe Livree) abhebt.

Wenn in den obigen Belegen mit Gelbfüßler in der Regel Schwaben allgemein bezeichnet werden, so ist jedoch festzustellen, dass es daneben in Schwaben selbst und seiner Umgebung wiederum einzelne Orte oder Gebiete gibt, die speziell mit Gelbfüßler geneckt werden. Die Fülle der Zuweisungen wird deutlich in Hugo Mosers Buch "Schwäbischer Volkshumor, die Necknamen der Städte und Dörfer in Württemberg und Hohenzollern, im bayerischen Schwaben und in Teilen Badens sowie bei Schwaben in der Fremde, mit einer Auswahl von Ortsneckreimen" (1. Auflage Stuttgart 1950, 2. erw. Auflage Stuttgart 1981). Der Neckname Gelbfüßler wird nach Moser (2. Aufl. S. 36, 205, 358) neben den Bopfingern auch den Bewohnern von Geislingen (Ostalb), Stetten (Rems-Murr), Schelklingen (Alb-Donau), Kappishäusern (Esslingen), Immenstaad (Bodensee), Hartheim (Zollernalb), Conweiler (Enz), Bauschlott (Enz), Pforzheim, Schwäbisch-Hall, Landsberg und den an Memmingen angrenzenden Oberschwaben nachgerufen.

Interessant für das Alter und die Chronologie des Necknamens ist, dass er auch in osteuropäischen Gebieten vorkommt, die vor 200 und mehr Jahren von Deutschen aus dem mittelrheinisch-schwäbischen Raum besiedelt wurden. So wurden in Bessarabien und in der Kolonie Baden bei Odessa die Siedler aus diesen Gebieten mit Geelfüaßler oder geelfüaßige Schwobe geneckt (Moser, 2. Aufl. 520, 528). Nach Auskunft von Frau Dr. Larissa Naiditsch (St. Petersburg, jetzt Hebräische Universität Jerusalem) hat sie das Reden von den gelbfüßigen Schwaben sogar bei Rußlanddeutschen in Kasachstan gehört, sogar mit der Erzählung, dass da die Eier an die russische Zarin abzuliefern gewesen seien. Das Pfälzische Wörterbuch (Bd. 3, Stuttgart 1976-1980, Sp. 162) belegt Geelfieß und Geelfießler als Necknamen für die Bewohner von Johannisfeld und Filipowa in der Batschka. Der Neckname muss also schon vor über 200 Jahren aus den Ursprungsgebieten mitgebracht worden sein.

Der zeitlich früheste Beleg, der mir bekannt ist und der den Necknamen Gelbfüßler (wenn auch nicht ausschließlich) auf die Bewohner von Baden bezieht, ist der entsprechende Eintrag im 1. Band des Elsässischen Wörterbuchs (Straßburg 1899), S. 152. Dort steht: "Gël(b)füessler m. Schwabe, eingewanderter Altdeutscher, bes. Badenser". Auch das Schwäbische Wörterbuch von Hermann Fischer (Bd. 3, Tübingen 1911, Sp. 265), kennt (neben dominierendem schwäbischen Bezug) auch schon die Anwendung auf Baden, dort heißt es, dass im Mund der Bewohner des nördlichen württembergischen Schwarzwalds die westlich angrenzenden Badener Gelbfüßler genannt würden.

Auch das Badische Wörterbuch (Lahr 1925 ff.), dessen Wortartikel Gelbfüßler im Band 2, S. 349 im Jahr 1957 publiziert wurde, kennt den Necknamen für Orte, die in der Nähe der schwäbischen Landesgrenze liegen. Genannt werden: Bauschlott, Pforzheim, Unterbalbach, Hartheim (bei Meßkirch) und Immenstaad. Neuere (nicht publizierte) Belege nennen Baden-Baden, Gernsbach, Elgersweier, Steinenstadt. Daneben dokumentiert das Badische Wörterbuch aber auch schon einen Beleg von 1919, der den Necknamen auf ganz Baden bezieht. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mehren sich dann die Belege, die Gelbfüßler als generellen Necknamen für die Badener nennen, so z. B. Albert Bertsch, der in seinem Wörterbuch der Kunden- und Gaunersprache (Berlin 1938, S. 73) schreibt: "Badenser: Gelbfüßler". Auch die an Baden angrenzenden großen Dialektwörterbücher, das Südhessische und Pfälzische Wörterbuch dokumentieren in den Wortartikeln Gelbfüßler den Bezug des Necknamens auf Einwohner von Baden.

Als Ergebnis kann festgehalten werden: Die hier ausgebreiteten Belege zeigen deutlich, dass der Neckname Gelbfüßler vor dem 20. Jahrhundert ausschließlich auf Schwaben oder Orte im schwäbischen Umkreis bezogen wurde. Von Orten, die im Grenzgebiet zwischen Württemberg und Baden lagen, wanderte er dann nach Baden, wo er in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts als Neckname für die Badener schlechthin reüssierte, während der schwäbische Bezug allmählich verblasste.
Diese Wanderungsgeschichte erklärt aber noch nicht die Motivation des Namens. Was war der ursprüngliche Anlass für diese Namengebung. Der Beleg bei Fischart macht klar, dass man schon im Jahr 1580 den Schwaben gelbe Füß nachsagte. Ist die Ursache ein historischer Hintergrund, z. B. das Barfußlaufen aus Armut oder fußt die oben erwähnte Schwanksage vom Eiereintreten tatsächlich auf einer wahren Begebenheit oder ist doch eine charakteristische gelbe (Bein-)Bekleidung, wie sie Schmid 1831 erstmalig in die Diskussion einführt, die Ursache? Bisher ist dies nach den Belegen kaum zu entscheiden. Für die Schwanksage könnte sprechen, dass nach den Auskünften Hugo Mosers (Schwäb. Volkshumor, 2. Aufl. S. 36) die Bewohner von Derendingen bei Tübingen nicht nur Gelbfüßler sondern auch Oierträppler genannt werden, ein Neckname der in Varianten wie Oiertapper, Eierstampfer oder Eiertreter in anderen schwäbischen Orten auftaucht.

Für die anderee Deutungsmöglichkeit, also die gelbe Beinbekleidung spricht, dass im Schwäbisch-Alemannischen Fuß auch die gesamte untere Extremität, also das Bein bezeichnet. Eine immer wieder (in den verschiedensten Variationen) zu hörende Erklärung ist, dass es sich um hirschlederne Hosen, Gamaschen, Stiefel, Strümpfe usw. handele, die diverse badische Truppenteile als Uniform trugen. Nach Auskunft des Wehrgeschichtlichen Museums in Rastatt, sollen gelbe, hirschlederne Hosen tatsächlich bei badischen Truppenkontingenten vorgekommen sein, doch ob diese dann wirklich zu diesem Necknamen geführt haben, ist in älteren Quellen nirgends belegt. Im Internet kursiert, mit Berufung auf die Stuttgarter-Nachrichten Online vom 24.04.2002 als Variante hierzu folgende Version: "Im 17. Jahrhundert hat angeblich Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden, der legendäre Türkenlouis, seine zum Teil in gelben Strumpfhosen bekleideten Truppen in die Schlacht geführt". Leider werden hierzu keine weiteren Belege geboten, die Substanz und Alter dieser Erklärung verifizieren könnten. Und selbst wenn die Truppen des Türkenlouis tatsächlich gelbe Strumpfhosen getragen hätten, so ist damit noch lange nicht gesagt, dass man sie als Gelbfüßler bezeichnet hätte.

Sicher ist, dass eine oft zu hörende weitere Erklärung, dass der Name daher käme, weil bei den Badenern Gelb in der Landesfarbe vorherrscht, eine relativ neue, sekundäre Entwicklung wiederspiegelt. Der früheste mir bekannte Beleg stammt aus dem Jahr 1919 von Philipp Lenz (Badisches Wörterbuch 2, 349). Auch Hugo Moser erklärt in seinem oben erwähnten Buch "Schwäbischer Volkshumor" (2. Aufl. S. 205) die Gelbfüßler in Pforzheim und Hartheim (Zollernalb) mit den "gelb-rot-gelben badischen Landesfarben". Dass Gelb mit dem Land Baden in Verbindung gebracht wird, belegt auch der Rotwelsch-Gebrauch. Hier wird, nach dem oben schon genannten Gaunersprach-Wörterbuch von Albert Bertsch (S. 73) das Land Baden als Gelbmatine (Matine = rotwelsch 'Gegend, Land') bezeichnet, Bayern dagegen als Blaumatine oder Preußen als Schwarz-Weiß-Matine. Die relativ junge Deutung der Necknamenherkunft über die badischen Landesfarben, könnte aber ein Grund sein, warum der Neckname Gelbfüßler sich in neuerer Zeit stark auf Baden konzentriert hat. Man glaubte, einen einsichtigen Grund zu haben, der dem Namen einen deutlichen Schub an Gebrauchsvitaltät vermittelt haben könnte.

Zusammenfassend kann also festgehalten werden: Der Name Gelbfüßler ist schon relativ alt und wird ursprünglich auf Schwaben bezogen. Von Orten im schwäbischen Grenzbereich, wandert er im Laufe der Zeit nach Baden, wobei seine Vitalität immer wieder durch verschiedene Herkunftserklärungen gestützt und neu belebt wird. Als Erklärungen, die in verschiedenen zeitlichen Schüben dem Namen beigegeben werden, sind zu nennen: Gelbe Füße durch armutsbedingtes Barfußlaufen und Waten im Kot; gelbe Füße vom Eiereintreten für eine herrschaftliche Abgabe; gelbe Füße wegen gelber Fuß-, Beinbekleidung (hirschlederne Hosen) und zuletzt Gelbfüßler wegen des Vorherrschens von Gelb in den badischen Landesfarben.

Wie dem auch sei, der Name ist heute für die Badener gut eingeführt und es gibt, egal welcher Deutung man zuneigt, keinen Grund sich dafür zu schämen. Er kann, wie dies ja schon die Musikgruppe Gälfiäßler seit Jahren zeigt, selbstbewußt geführt werden. Immerhin wissen wir nun, dass seine Ursprünge mehr als 400 Jahre zurück liegen.

Für Ergänzungen und weitere Hinweise mit Angabe der Quellen bin ich immer dankbar.

Rudolf Post (c) 2007, letzte Aktualisierung 12.09.2017

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